Karlheinz Essl
Friedrich Cerha und Karlheinz Essl
Donau-Universität Krems, 13 Feb 2016
Friedrich Cerha, 1926 in Wien geboren, stammt aus einfachen Verhältnissen. Schon früh lassen sich bei ihm zwei charakteristische Eigenschaften beobachten: eine ungezügelte Neugier und eine widerständige, unangepasste Haltung, die gern infrage stellt.
Seine Neugier trieb ihn schon als Kind hinaus auf die Gassen, wo er Erzählungen zufolge mit „Zigeunern” musizierte. Sein Instrument, die Geige, lernte er seit frühester Kindheit und entwickelte sich zu einem hervorragenden Musiker, der in allen Genres zu Hause war.
Die bittere Erfahrung des Austrofaschismus und des Zweiten Weltkrieges formten ihn zu einem Menschen, der jeglicher Obrigkeit misstraut und eine Abneigung gegen Gruppen jeglicher Art hat. Dies wurde auch durch seinen Vater bestärkt, der dem jungen Fritz einmal drastisch vor Augen führte, „was Menschen Menschen antun können”. Am Ende des Krieges erlebte er eine aufreibende und lebensgefährliche Odysee. Mit aller zu Gebote stehenden List schlug sich der junge Deserteur zu Fuß von Göttingen bis nach Tirol durch, wo er schließlich als Hüttenwirt untertauchte. Das Erlebnis dieser Wanderschaft und der Bergwelt haben Spuren hinterlassen, die auch in seiner Musik zu finden sind.
In den grauen Nachkriegsjahren studierte er an der Wiener Musikakademie Geige und Komposition, nahm Privatunterricht beim Schönbergschüler Josef Polnauer und promovierte 1950 in Germanistik an der Universität Wien. Über Vermittlung von Karl Schiske (dessen Schüler er aber nie gewesen ist) reiste er 1956 gemeinsam mit Kurt Schwertsik und Lothar Knessl nach Darmstadt, dem Mekka der Neuen Musik. Auf diesen Sommerkursen lernte er gleichaltrige Komponisten aus ganz Europa wie Luigi Nono, Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen kennen. Deren kühne Ideen eines musikalischen Neuanfangs durch radikale Neustrukturierung des kompositorischen Materials befremdeten ihn jedoch. Cerha, der über Polnauer auch Weberns Musik aus erster Hand kennengelernt hatte, wusste nur zu gut, dass Webern bei aller Konstruktion und Abstraktion fest in der Tradition verwurzelt war und sich als Nachfolger von Bach und Beethoven verstand. In Darmstadt jedoch wurde dieser Zusammenhang „net amal ignoriert”. Stattdessen implementierte man dort ein strenges serielles Regiment, welchem Cerha große Skepsis entgegenbrachte. Gleichwohl hat er sich jenen avantgardistischen Ideen nicht gänzlich verschlossen, sondern diese in sein kompositorisches Denken integriert, ohne jedoch seinen musikantischen Impetus aufzugeben.
Mit diesen Erfahrungen kehrte Cerha nach Wien zurück. Das Musikleben dort war trist und ebenso grau wie die zerbombte Stadt. Gemeinsam mit Kurt Schwertsik gründete er 1958 mit dem Ensemble „die reihe” eine Plattform zur Präsentation verschütteter, neuer und neuester Musik. Auf der Suche nach Geldquellen sah er sich gezwungen, den mühseligen Marsch durch die Institutionen anzutreten. Als er schließlich bei einem Wiener Ministerialrat vorstellig wurde empfahl dieser ihm, besser ins Ausland zu gehen, er sei ja begabt. Und überhaupt könne ja nicht jeder „Würstelverkäufer” daherkommen…
Ungeachtet dieser Rückschläge eroberte sich das neugegründete Ensemble rasch einen festen Platz im Wiener Musikleben. Die legendäre Aufführung des Klavierkonzertes von John Cage 1959 im Wiener Konzerthaus artete zu einem Skandal aus, der die Zeitungen nachhaltig beschäftigte. Doch Cerha ließ sich davon nicht abschrecken sondern ging - unbeirrt - seinen Weg weiter. Bis heute.
Als Komponist hat Friedrich Cerha in allen Sujets gearbeitet: Oper, Orchester, Ensemble, Kammer- und Vokalmusik, Solostücke… Zum Streichquartett kam er erst spät, obwohl er als Komponist und Kammermusiker bestens mit dieser Gattung vertraut war. Die Bürde der Tradition stellte ein unüberwindliches Hindernis dar, das erst umschifft werden konnte, als er außereuropäische Musikkonzepte - wie die Polyrhythmik der Papua aus Neu-Guinea bzw. die Melodik der arabischen „maqam” - zum kompositorischen Ausgangspunkt machte.
Ja, sogar im Bereich der elektronischen Musik hat Cerha gearbeitet: das radiophone Hörstück Und du… (auf einen Text von Günther Anders) neben zwei anderen Kompositionen „kabarettistischen Charakters” (mit Husten bzw. Niesen als Ausgangsmaterial), die verloren gegangen sind. Cerha war damals Leiter des von Karl Schiske initiierten Studios für Elektronische Musik an der Wiener Musikakademie. Zu etlichen seiner Spiegel gibt es elektronische Zuspielbänder, die er gemeinsam mit Hellmut Gottwald realisiert hat. Dafür verwendeten die beiden das selbstgebastelte AKAPHON, das von außen zwar wie ein Pianino aussieht, im Inneren aber vollgepackt mit elektronischen Schaltkreisen ist. Es kann heute im Technischen Museum in Wien bestaunt werden. 2006 durfte ich mit Cerha den noch fehlenden elektronischen Part zu Spiegel III in meinem Studio realisieren. Tagelang haben wir über der Partitur gebrütet, in der minuziös alle Klangparameter der Elektronik verzeichnet sind, und diese schließlich mithilfe eines selbstgeschriebenen Computerprogramms zum Klingen gebracht.
Für mich als jungen Kompositionstudenten waren Cerhas Spiegel ein schier unerschöpflicher Quell der Inspiration. In diesen monumentalen Orchesterstücken entdeckte ich eine Verbindung zur elektronischen Musik, die mich seit jeher faszinierte. In sog. „Hearings” traf sich nächtens ein eingeschworener Freundeskreis in den Studios der Rienößlgasse, um Cerhas Musik über richtig gute Lautsprecher anzuhören und anschließend erregt darüber zu diskutieren - begleitet von seinen Partituren, deren eindrucksvolle Größe alle Formate sprengte. Seine Mouvements (gewissermassen Vorstudien der Spiegel) habe ich unlängts in meinem Unterricht verwendet um zu zeigen, mit wie wenig Material wie viel Musik gestaltet werden kann.
Friedrich Cerha privat
Maria Langegg, 17.08.2007
Als ich 1983 Cerhas wohl letzter Kompositionsstudent wurde, hat er meine musikalische Welt zum Einsturz gebracht. Mein Interesse an strengen Formen, Kontrapunktik und Hindemith hat er mit einem einzigen Handstreich vom Tisch gewischt und mich ermutigt, die Musik der Wiener Schule zu studieren, die ich damals - ideologisch fundiert - strikt abgelehnt hatte. In diesem Jahr wurde auch Anton Weberns 100. Geburtstag gefeiert. Nach dem Unterricht hatte mich Cerha aufgefordert, ihn ins Konzerthaus zu begleiten, wo u.a. Weberns Orchesterstücke op. 6 gespielt wurden. Diese Musik hat mich zutiefst erschüttert. Ich erkannte, dass ich kompositorisch von Neuem beginnen musste. So begann ich mich intensiv mit der Wiener Schule zu beschäftigen und dissertierte 1989 über Anton Webern. Parallel dazu setzte ich mich mit dem Serialismus auseinander und schrieb meine ersten Computerprogramme, die ich beim Komponieren einsetzte. All das verdanke ich Friedrich Cerha, ohne den ich jetzt sicher nicht hier vor Ihnen stünde.
Für junge KomponistInnen gab es damals kaum Aufführungsmöglichkeiten in Wien. Als Friedrich Cerha 1986 den Großen Österreichischen Staatspreis erhielt, stiftete er das Preisgeld dem Wiener Konzerthaus für das Festival „Österreich heute”, das zu einer wichtigen Plattform für aktuelle und junge Musik wurde. Im Rahmen dieses Festivals durften drei Cerha-Schüler (Christian Ofenbauer, Christian Schedlmayer und ich) 1989 ein „re-enactment” der legendären Aufführung des Cage’schen Klavierkonzerts inszenieren. Wiederum mit dem Ensemble „die reihe”, diesmal aber ausgedehnt auf alle Säle des Konzerthauses mit anschließendem Schwammerlessen, das Alexander Pereira ausrichtete.
Nicht nur als Komponist, sondern auch als Dirigent hat Cerha sich international einen Namen gemacht. Seine Probenarbeit war gleichermaßen geschätzt wie gefürchtet, weil er in seiner unerschütterlichen Genauigkeit keine 99% tolerierte und deshalb zum „Pitzeln” neigte. Seine Einspielungen von Klassikern der Moderne bis hin zu Ligeti und Haas sind legendär und haben Standards gesetzt. Und als Herausgeber Alter Musik für die bei Doblinger erscheinenden Reihe „Diletto Musicale” hat er so manche Kostbarkeit vor dem Vergessen und Verstauben in den Archiven bewahrt.
Weniger bekannt ist, dass Friedrich Cerha, der Zeit seines Leben in engstem Austausch mit Malern und Bildhauern wie Karl Prantl stand, seit den 1950er Jahren auch als bildender Künstler tätig ist. Seine Arbeiten entstanden ganz im Stillen, nur für sich selbst, ohne Interesse auf Veröffentlichung. Erst letztes Jahr, zu seinem 90. Geburtstag, trat er damit an die Öffentlichkeit und verblüffte die Kunstwelt. Das Adolf Frohner-Forum in Krems zeigte einen Teil seiner 900 Arbeiten: zumeist Assemblagen aus Fundstücken, die Cerha aufgelesen hat, wenn er offenen Auges durch Wald und Flur streifte. Er, dem das Basteln eigentlich suspekt ist (ich erinnere mich an seine abfälligen Bemerkungen zu den elektronischen Elaboraten der von ihm so titulierten „Wiener Werkstätten”), montiert seine objet trouvés spielerisch zu ästhetischen Gebilden, die noch am ehesten Berührungspunkte zur Art brut aufweisen: Kunst ohne Bezugssystem, wie aus der Zeit gefallen. Frei und autonom.
Friedrich Cerha und Dieter Ronte im Gespräch
Eröffnung von Cerhas Ausstellung Sequenz & Polyvalenz (Forum Frohner Krems, 13.2.2016)
Video: Karlheinz Essl
Friedrich Cerha hat im Laufe seines langen Komponistenlebens zahlreiche hochdotierte Auszeichnungen erhalten. Neben dem bereits erwähnten Großen Österreichischen Staatspreis bekam er 2006 den Goldenen Löwen der Musik-Biennale Venedig für sein Lebenswerk. 2012 wurde ihm der Ernst-von-Siemens Musikpreis zuerkannt. Dieser durchaus erfreuliche Umstand stellt für manche jedoch ein ernsthaftes Problem dar: Cerha gilt als „ausdekoriert”, wie dies Landeshauptmann Erwin Pröll bei dessen 90. Geburtstag verlegen anmerkte. Freuen wir uns aber umso mehr, dass dennoch eine einzige Auszeichnung übrig geblieben ist, mit der unlängst auch Johann Hölzel alias „Falco” posthum ausgezeichnet wurde: die Ehrenmitgliedschaft der Österreichischen Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger - kurz AKM - die am heutigen Tag Friedrich Cerha verliehen wird. Herzlichen Glückwunsch, lieber Fritz!
Friedrich Cerha, born in Vienna in 1926, came from a humble background. Two characteristic traits can be observed in him from an early age: an unbridled curiosity and a resistant, non-conformist attitude that likes to question.
Even as a child, his curiosity drove him out into the streets, where, according to stories, he played music with "gypsies". He learned his instrument, the violin, from an early age and developed into an outstanding musician who was at home in all genres.
The bitter experience of Austrofascism and the Second World War shaped him into a person who distrusted all authority and had an aversion to groups of any kind. This was also reinforced by his father, who once showed young Fritz drastically "what people can do to other people". At the end of the war, he experienced a gruelling and life-threatening odyssey. With all the cunning at his disposal, the young deserter made his way on foot from Göttingen to Tyrol, where he finally went into hiding as a hut host. The experience of this wandering and the mountain world left traces that can also be found in his music.
In the grey post-war years, he studied violin and composition at the Vienna Music Academy, took private lessons with Josef Polnauer, a student of Schönberg, and earned a doctorate in German literature at the University of Vienna in 1950. Through the mediation of Karl Schiske (although he never studied with him), in 1956 he travelled to Darmstadt, the Mecca of New Music, together with Kurt Schwertsik and Lothar Knessl. At these summer courses, he met composers of the same age from all over Europe such as Luigi Nono, Pierre Boulez and Karlheinz Stockhausen. However, their bold ideas of a new musical beginning by radical restructuring of the compositional material alienated him. Cerha, who had also become acquainted with Webern's music first-hand through Polnauer, knew only too well that Webern, for all his construction and abstraction, was firmly rooted in tradition and saw himself as a successor to Bach and Beethoven. In Darmstadt, however, this connection was not even ignored. Instead, a strict serial regiment was implemented there, which Cerha met with great scepticism. Nevertheless, he did not completely close himself off to those avant-garde ideas, but integrated them into his compositional thinking, without, however, abandoning his own musicianship.
Cerha returned to Vienna with these experiences. Musical life there was dreary and just as grey as the bombed-out city. Together with Kurt Schwertsik, he founded the ensemble „die reihe” in 1958, a platform for the presentation of the forgotten and also latest music. In search of sources of funding, he was forced to embark on the arduous march through the institutions. When he finally approached a Viennese ministerial councillor, he was advised to go abroad because he was so talented. And anyway, not every "sausage salesman" could come along...
Despite these drawbacks, the newly founded ensemble quickly gained a firm place in Viennese musical life. The legendary performance of John Cage's Piano Concerto in 1959 at the Vienna Konzerthaus turned into a scandal that kept the newspapers busy. But Cerha was not discouraged by this, but continued - undeterred - on his path. Until today.
As a composer, Friedrich Cerha has worked in all subjects: Opera, orchestra, ensemble, chamber and vocal music, solo pieces... He came to the string quartet late, although as a composer and chamber musician he was very familiar with this genre. The burden of tradition posed an insurmountable obstacle that could only be circumvented when he made non-European musical concepts - such as the polyrhythms of the Papua from New Guinea or the melodies of the Arabic "maqam" - his compositional starting point.
Cerha even worked in the field of electronic music: the radiophonic radio piece "Und du…" (on a text by Günther Anders) alongside two other compositions of a "cabaret character" (with coughs and sneezes respectively as source material) that have been lost. At the time, Cerha was the director of the Studio for Electronic Music at the Music Academy of Vienna, initiated by Karl Schiske. There are electronic playback tapes of several of his Spiegel, which he realised together with the technician Hellmut Gottwald. For this, they used the self-constructed AKAPHON, which looked like a piano from the outside, but was packed with electronic circuits on the inside. Today it can be admired in the Technical Museum in Vienna. In 2006 I was privileged to realise the missing electronic part of Spiegel III together with Cerha himself in my own studio. For days we pored over the score, in which all the sound parameters of the electronics are meticulously listed, and finally made it sound with the help of a computer programme that I wrote myself.
For me as a young composition student, Cerha's Spiegel were an almost inexhaustible source of inspiration. In these monumental orchestral pieces I discovered a connection to electronic music that had always fascinated me. In so-called "hearings", a sworn circle of friends met nightly at the studios of Rienößlgasse to listen to Cerha's music with a really good loudspeaker system and then discuss it excitedly - accompanied by his scores, whose impressive size went beyond all formats. I recently used his Mouvements (in a sense, preliminary studies of Spiegel) in my lessons to show how much music can be created with how little material.
Friedrich Cerha privat
Maria Langegg, 17.08.2007
When I became Cerha's maybe last composition student in 1983, he caused my musical world crashing down. He wiped my interest in strict forms, counterpoint and Hindemith off the table with a single stroke of his hand and encouraged me to study the music of the Viennese School, which I had strictly rejected. Anton Webern's 100th birthday was also celebrated that year. Once after our lesson, Cerha invited me to accompany him to the Konzerthaus, where, among other things, Webern's Orchestra Pieces op. 6 were played by the London Symphony Orchestra conducted by Claudio Abbado. This music affected me deeply. I realised that I had to start from scratch with my own composing. So I began to study the Viennese School intensively, and in 1989 I wrote a dissertation on Anton Webern. At the same time, I studied serialism and wrote my first computer programmes, which I used for composing. I owe all this to Friedrich Cerha, without whom I would certainly not be standing here before you now.
At that time, there were hardly any performance opportunities for young composers in Vienna. When Friedrich Cerha received the Grand Austrian State Prize in 1986, he donated the prize money to the Vienna Konzerthaus for the "Austria Today" music festival, which became an important platform for contemporary music and emerging composers. As part of this festival, three of his students (Christian Ofenbauer, Christian Schedlmayer and myself) were allowed to stage a "re-enactment" of the legendary performance of Cage's Piano Concerto in 1989. Again with the ensemble "die reihe", but this time extended to all the halls of the Konzerthaus, followed by a mushroom dinner hosted by Alexander Pereira, the former director of this concert hall.
Cerha has made an international name for himself not only as a composer but also as a conductor. His rehearsals were as much appreciated as they were feared, because in his unwavering precision he did not tolerate 99% and was therefore prone to "tickling". His recordings of modern classics up to Ligeti and Haas are legendary and have set standards. And as editor of early music for the "Diletto Musicale" series published by Doblinger, he has conserved many treasures from being forgotten and gathering dust in the archives.
Friedrich Cerha and Dieter Ronte in conversation
Opening of the Cerha art exhibition Sequenz & Polyvalenz (Forum Frohner Krems, 13 Feb 2016)
Video: Karlheinz Essl
It is less well known that Friedrich Cerha, who was in close contact with painters and sculptors such as Karl Prantl throughout his life, has also been active as a visual artist since the 1950s. His works were created quietly, just for himself, without any interest in exhibitions. It was only in 2016, on his 90th birthday, that his works were presented to the public and astonished the art world. The Adolf Frohner Forum in Krems showed some excerpts of his 900 works: mostly assemblages of found objects that Cerha picked up when he roamed open-eyed through woods and meadows. He, who is actually suspicious of handicrafts (I remember his disparaging remarks about the electronic music studio which he called the "Wiener Werkstätten"), playfully assembles his objet trouvés into aesthetic structures that are closest to art brut: Art without any reference system, as if fallen out of time. Free and autonomous.
In the course of his long life as a composer, Friedrich Cerha has received numerous highly endowed awards. In addition to the aforementioned Austrian State Prize, he received the Golden Lion of the Venice Music Biennale in 2006 for his life's work. In 2012, he was awarded the Ernst von Siemens Music Prize. This thoroughly gratifying circumstance, however, poses a serious problem for some people: Cerha is considered "fully decorated", as Governor Erwin Pröll sheepishly remarked on his 90th birthday. Let us be all the more pleased, however, that nevertheless one single award remains, with which Johann Hölzel alias "Falco" was also recently posthumously honoured: the honorary membership of the Austrian Society of Authors, Composers and Music Publishers - AKM for short - which is being awarded to Friedrich Cerha today. Congratulations, dear Fritz!
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Updated: 17 Feb 2021