Karlheinz Essl

Déviation

for flute, bass clarinet, violin, cello, piano and percussion
1993


Reviews


Transmission exacte (Claude Gingras)
Concert review of Ensemble Transmission, Montréal
in: cyberpress.ca, 2.11.2009

Le programme - un peu plus d'une heure sans entracte - était, toutes proportions gardées, aussi difficile à écouter qu'à jouer. Première demi-heure: Sextett, de Georg Friedrich Haas, et Déviation, de Karlheinz Essl. Les deux pièces ont beaucoup, voire beaucoup trop, en commun: elles sont de compositeurs autrichiens inconnus, datent des mêmes années (1992-93), font chacune 15 minutes, contiennent plusieurs des mêmes trucs (bruits violents isolés, principalement) et ne laissent finalement aucune impression durable, malgré une exécution de toute évidence très exacte.


Klanggebirge (Paul Hübner)
Besprechung der CD soundscapes4advanced des exxj
in: www.klassik.com, 20.07.2006

(...) Deviation von Karlheinz Essl steht in enger Beziehung zu Stauds Werk – auch ein Hinweis auf die gelungene Programmgestaltung dieser Aufnahme, das die Werke gewissermaßen im Kreuzreimprinzip anordnet. Ein Doppeltrio steht sich gegenüber, zunächst als zwei unabhängige Ensembles, die sich gegenseitig Klangereignisse zuwerfen, die im Laufe des Werkes verschwimmen, ineinander fließen, und zum Ende hin ins Geräuschhafte aufgelöst werden. Wie auch bei Johannes Maria Staud folgen Essls Werke einem Kommunikationsprinzip, das Form bildend für das musikalische Material wird. (...)



Karlheinz Essl - Personale und Jubiläum (Martin Gut)
in: Österreichische Musikzeitschrift, Nr. 6-7, 2005

Überzeugend werden Kommunikationsprozesse in Déviation gestaltet, wo sich zwei Trios gleichsam doppelchörig gegenüberstehen und von einem anfänglich oszillierenden Klangfeld zu quasi dialogischen Interaktionen finden, bevor die einzelnen Stimmen voneinander und von einem gemeinsamen imaginären Zentrum "abzuweichen" beginnen, um schließlich geräuschhaft und diffus zu verebben.



Kontraste (tj) (CG)
in: Elbe-Jeetzek-Zeitung (05.10.2000)

Die Antwort Karlheinz Essl aus Wien auf die Frage seiner russischen Kollegin [Sofia Gubaidulina] ist sicher einer der interessantesten - sein "Dèviation" verfolgt, der Musik der französischen Spektralisten ähnlich, den Klang der Musik bis in seine Mikrostrukturen, bildet aus dem Gefundenen neue Verläufe. Ein meist leises, intensiv pulsierendes Klangfeld entsteht so, in dem die Verwendung von konventionellen wie neuen Spieltechniken, deren Überlagerungen, reiche Farbigkeit entstehen lässt. Die sechs Instrumente (Flöte, Bassklarinette, Violine, Violoncello, Klavier, Schlagzeug) sind in korrespondierenden Zweiergruppen geordnet, auch aus den Wechselbeziehungen zwischen den so entstehenden beiden Trios verändern sich die musikalischen Abläufe permanent. Ein spannendes Werk, vom Ensemble Köln (an diesem Abend unter Johannes Stert) präzis und fesselnd aufgeführt.



Darmstädter Avantgarde (CG)
in: Die Welt (Hamburg, 08.02.1999)

Die Fragmentierung der Musik in ihre Parameter, die Sezierung klanglicher Vorgänge bis in die Mikrostrukturen, die Zerschlagung der motivisch-thematischen Arbeit, das ist der Geist von Darmstadt. Der Dirigent Robert HP Platz - ein Stockhausen-Adept und Ferienkursler - hatte unter anderem sich selbst, Toshio Hosokawa und Karlheinz Essl aufs Programm gesetzt. Alle diese Komponisten widmen sich dem Abstrakten, wollen Raumausdehnung, Zeitverlauf, Klangintensität sinnlich erfahrbar machen. Solche empiristische Attitüden brauchen ein sensibles Medium - und das ist das Ensemble Köln fürwahr. Ihr Spiel zeichnet sich aus durch Präzision und eine feine Ästhetik des Wohlklangs.



Heterogen. Das "Ultraschall"-Festival im SFB (Peter Baier)
in: Tagesspiegel (Berlin, 07.02.1999)

Zerfasert, ohne Ariadnefaden mußte sich der Hörer durch Karlheinz Essls Deviation schlängeln - ein Stück, das sich uf das Fußbodenlabyrinth der Kathedrale von Chartres bezieht.



Gleißende Glissandi (Peter Baier)
in: Münchner Merkur (München, 09./10.08.1997)

Fortsetzung des Prinzips Klang im Raum: Hat der Wiener Komponist Karheinz Essl im ersten der beiden ihm gewidmeten Salzburger "Next Generation"-Konzerte den gesamten Großen Saal des Mozarteums genutzt, um seine räumlich-musikalischen Vorstellungen zu verwirklichen, so begnügte er sich am zweiten Abend mit der Mozarteums-Bühne. Die allerdings teilte er: In seinem Stück Déviation setzt er zwei getrennte Trios ein, die miteinander korrespondieren. Links Baßklarinette, Violine und Klavier, rechts Flöte, Violoncello und Perkussion.

Zartes Flirren und Summen, gehauchte Töne der Bläser markieren das Intro. Die Musiker der Klangforums Wien steigern sich aber bald zu heftigen Trillerketten und gleißenden Glissandi. Dirigent Johannes Kalitzke koordiniert geschickt die Abfolge von schweren Einwürfen und hektischen Phrasenkürzeln, die sich mit leisen, melancholischen Passagen abwechseln.



"Neue Musik ist schön!" (Stefanie Bolzen)
in: Westdeutsche Zeitung (16.06.1997)

So unterschiedlich die vier Konzertstücke waren, die das Ensemble 2e2m im Carl-Orff-Saal vorstellte, so verband alle ein schöpferisches Element: Die Auseinandersetzung mit der Wechselwirkung musikalischer Besetzungen, ähnlich dem Spiel der Kräfte im barocken Concertino.

Trotz des Anknüpfens an Bestehendes streben die vier vorgetragenen Komponisten nach neuen Klangdimensionen. Auch Déviation (1993) von Karlheinz Essl spielt mit wechselnden Koalitionen der sechs Soloinstrumente. Das Ziel: ein Ganzes sich ständig ändernder, nie wiederkehrender Klangmomente, nur erkennbar bei totaler Aufmerksamkeit. Selbst für Geübtere eine harte Vorgabe - steht sich hier die Neue Musik nicht selbst im Weg?



Werbung für Neue Musik (breil)
in: Rheinische Post (16.06.1997)

Das Abschlußkonzert zur Ensemblia 97 im Carl-Orff-Saal der Musikschule Mönchengladbach war eine engagierte Werbung für die zeitgenösische Musik. Das lag neben der Qualität der gespielten Kompositionen vor allem an dem französischen Ensemble 2e2m, das seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den Spitzenformationen für Avantgarde-Musik zählt .

Auch hier war wie in Karlheinz Essls Déviation die ausgewogene Mischung von vertrauten und, oft verfremdeten und neuen Elementen, die den Reiz und das Verständnis der Musik beförderten.



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Updated: 6 Nov 2009

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