Brodelnder Lavastrom (Ernst Naredi-Rainer)
in: Kleine Zeitung (Graz, 6.10.1990)
Erfolgreich sein junges Renommee vertiefen konnte der 30jährige Wiener
Karlheinz Essl: ...et consumimur igni (1989/90) kündigt von hoher
Sensiblität und nervöser Unruhe, läßt einen differenziert schillernden
Klangteppich wie Lava brodeln, aus der, Luftblasen gleich, heftige
Akzente aufsteigen, die einen spiralartigen Sog auslösen.
Beim "Steirischen Herbst" - Vom Raumklang eingekreist (Hansjörg
Spies)
in: Wiener Zeitung (Wien, 13.10.1990)
Von Talenten überschäumend der Österreicheranteil. Karlheinz Essl (30)
bekam gleich zwei Aufträge. Besonders wirkungsvoll ...et consumimur
igni für drei räumlich verteilte Instrumentengruppen, die mit
Peitschenknallen und tonlosem Spiel der Bläser die Aufmerksamkeit fesseln
und dann gefinkelt in einen Zeit-Raum locken, der mit dem Brodeln einer
geistreichen Alchemistenküche gefüllt wird.
Musikprotokoll: Instrumentales Theater und Lichtreflexe in der
Industrie-Arena (Wolfgang Fuhrmann)
in: Der Standard
(Wien, 6.10.1990)
Karlheinz Essl's ...et consumimur igni kombiniert den linearen
Prozeß einer allmählichen Verdrängung geräuschhafter, durch Tonhöhen
fixierter Kläne dialektisch mit der Symmetrie eines Palindroms.
Unmittelbar hörbar wurde das in den gleichsam spiegelbildlichen
Bläserfiguren an der "Achse".
Sturm auf Avantgarde (Derek Weber)
in: Die Presse (Wien, 6.10.1990)
Karlheinz Essl's ...et consumimur igni für drei räumlich
verteilte Ensemblegruppen zeigten das unzweifelhafte Talent des jungen
Wiener Komponisten, war aber formal - eine langsam sich aufbauende
Steigerung zerstäubt nach dem Höhepunkt - wie im Klangbild trotz aller
rhythmischen Raffinesse sehr stark der Tradition verpflichtet.
Raum-Klänge mit farbigem optischen Aufputz (Reinhard Kager)
in: Salzburger Nachrichten (Salzburg, 6.10.1990)
Das anschließende Konzert mit dem beinahe schon gewohnt hervorragend
spielenden "Ensemble Modern" unter Peter Eötvös wurd dann zusätzlich
durch eine von Alfons Schilling installierte Lichtbühne optisch
aufgemöbelt. Schillings Konzept war dort wirkungsvoll, wo es nur behutsam
das musikalische Geschehen illustrierte, glitt aber ins Banale, wo es
versuchte, deutend in die Musik einzugreifen. Am meisten litt darunter
die Uraufführung von Karlheinz Essl's ...et consumimur igni,
dessen musikräumliche Bewegungen mit wandernden Lichtbalken unterstrichen
wurde, die nur verdoppelten, was ohnedies zu hören war, und von der Musik
ablenkten.
Ein Triumph der alten Meister (Reinhard Kannonier)
in: AZ /Tagblatt (Wien, 12.6.1991)
Interessanter schien mir Karlheinz Essl's ...et consumimur igni:
drei gleichwertige Ensemblegruppen, bestehend aus Streichern, Bläsern und
Schlagwerk, dienen als Spiel-Raum für Klang- und Zeitverschiebungen. Auch
ohne die krampfhafte Bemühung von arabischer Alchemie als
Geistes-Unterbau ein kunstvoll gebautes, für sich sprechendes Werk.
Der Darmstädter Einfluß ist groß (t.s.)
in: Wiener Zeitung (Wien, 23.11.1993)
Die Antwort auf die Zweite Wiener Schule kam aus Darmstadt, wo die serielle Musik ihren Ausgang fand. Viel Wert wurde auf die Suche nach neuen Klängen gelegt, je mehr der Komponist aus einem Instrument herausholen konnte, umso besser war es (egal wie), und die Anweisungen für die Interpreten wurden immer länger (und mißvertsändlicher).
Von dieser Idee scheint Karlheinz Essl in ...et consumimur igni
("und werden von Feuer verzehrt", 1989/90) fasziniert zu sein.
Melodische, harmonische und rhythmische Strukturen mögen auf dem Papier
vorhanden sein, außer Chaos und - man verzeihe mir diesen Ausdruck - Lärm
ist aber nichts zu hören, und da die neuen Klänge heute auch nicht mehr
so neu sind, bleibt sehr bald nur mehr der Eindruck von Langeweile übrig.
Da helfen auch keine Peitschenknalle.
Hans Zender mengt talen en kulturen
in: ??? (Brüssel, ??.11.1993)
Karlheinz Essl schetste in ...et consumimur igni met boeiende timbres een ontwickeling van chaos naar zuiverheid.
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Updated: 25 Dec 2016