Stefan Drees

Institutionen, Komponisten, Ensembles...

Zwischen Information, Selbstdarstellung und Kommerz:
Links zur neuen und neuesten Musik im Internet
2004


(...) Eine der herausragendsten Internet-Präsenzen hat der österreichische Komponist und Performer Karlheinz Essl aufgebaut. Hier wird man nicht nur auf vielerlei Weise über Essls Aktivitäten aufgeklärt, sondern auch per Sekundärliteratur in die kritische Auseinandersetzung mit seiner Arbeit eingeführt.

Das Startmenü bietet die Wahl verschiedener Unterabteilungen an. Ein Link zum WebPortrait Karlheinz Essl führt zu einer knappen, aber sehr informativen Darstellung seiner Projekte: Hier bietet sich die Möglichkeit, Manuskriptseiten oder eine Diashow von einer Performance anzusehen, die Komposition Sonnez la cloche! im RealAudio- oder MP4-Format oder auch ein Interview zu Essls ästhetischer Positionierung anzuhören.

Die übrigen Links führen den Benutzer von der Startseite aus zu unterschiedlichen Rubriken, in denen man sich über Konzertprojekte, Kompositionen und theoretische Hintergründe informieren kann, wobei nicht nur der Komponist selbst, sondern auch die Kritik ausführlich und in mehreren Sprachen zu Wort kommt.

Faszinierend ist vor allem, wie weit man hier in Essls musikalische Vorstellungswelt eindringen kann: In der Rubrik Works finden sich etwa eine Online-Version seiner Lexikon-Sonate (als Javascript oder CGI-Implementierung). Die Aktivierung der entsprechenden Links fördert bei jedem Aufruf eine neue Version des Stücks zutage. Notwendige Hard- und Softwarevoraussetzungen sind immer angegeben, der Benutzer wird bei keinem noch so kleinen Detail im Unklaren gelassen.

Im Bereich Music Software stellt Essl schließlich die von ihm entwickelten Programme zum Download bereit und erläutert deren Funktionen; die Abteilung Sounds for Downloading wartet mit Audiodateien diverser Projekte im MP3- oder RealAudio-Format auf.

Alles in allem hat Essl eine vorbildliche Webpräsenz geschaffen, die nicht nur die Möglichkeiten des Internets auszunutzen versteht, sondern darüber hinaus auch tiefe Einblicke in die künstlerische Arbeit mit dem Medium Computer bietet. (...)


in: Neue Zeitschrift für Musik, hrsg. von Rolf W. Stoll, Heft 05/2004 (Mainz 2004), S. 40-41



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Updated: 1 Aug 2006

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