Commissioned by Künstlerhaus Vienna
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FABRIC - the film
Performed live by Karlheinz Essl (sound) and Simon Essl (visuals)
Karlheinz Essl's multimedia performance reflects the situation of female workers in a textile factory in Vienna in the early 20th century, combined with the story of one of Gustav Klimt's most famous paintings, Portrait of Adele Bloch-Bauer I (the wife of the factory owner), which was stolen by the Nazis. It was restituted in 2006 with the help of the lawyer E. Randol Schoenberg, the grandson of the composer Arnold Schoenberg.
The music develops from two contrasting sound materials - a sewing machine noise and fragments from Schubert's piano song "Gretchen am Spinnrade" - and builds up to a highly energetic concentration of sound that hits the audience with full force as a "wall of sound". The sound level and the visuals, also conceived by Karlheinz Essl as an algorithm, are in a constant, slowly changing process of transformation during the live performance. In between, there are lyrical sections with piano improvisations, which - also carrying the seeds of change - dramatically condense into new forms and qualities of experience. In the spirit of alchemistic transmutation, the substances also change here: The "factory dirt" and the hard work of the textile workers become "gold" - and vice versa.
This is also reflected in the visuals , in which a film is generated in real time from eight image motifs that can be combined in various ways. Image and sound interact and comment on each other. They tell a multifaceted story that draws its energy from the tension between seemingly irreconcilable opposites.
Video stills of FABRIC
© 2017 by Karlheinz Essl
Essls 20-minütiges Stück übt einen hypnotischen Sog aus. Die Musik entwickelt sich aus zwei gegensätzlichen Klangmaterialien – einem Nähmaschinengeräusch bzw. Fragmenten aus Schuberts Klavierlied „Gretchen am Spinnrade“ – und steigert sich zu hochenergetischer Klangverdichtung, die als „Wall of Sound” mit voller Härte auf das Publikum trifft. Die Klangebene sowie die ebenfalls von Karlheinz Essl als Algorithmus konzipierten Visuals befinden sich während der Live-Performance in einem ständigen, sich langsam verändernden Transformationsprozess. Dazwischen gibt es lyrische Abschnitte mit Klavierimprovisationen, die - ebenfalls bereits den Keim der Veränderung in sich tragend - sich dramatisch zu neuen Gestalten und Erlebnisqualitäten verdichten. Ganz im Sinne der alchemistischen Transmutation verändern sich auch hier die Substanzen: Der „Fabriksdreck“ und die harte Arbeit der Textilarbeiterinnen verbinden sich zu „Gold“ – und vice versa.
Dies spiegelt sich auch in den von Simon Essl gesteuerten Visuals wider, wo aus acht vielfältig miteinander verknüpfbaren Bildsujets ein Film in Echtzeit generiert wird. Bild und Ton entstehen in Wechselwirkung und kommentieren sich gegenseitig. Sie erzählen eine vielfältig lesbare Geschichte, die ihre Energie aus dem Spannungsfeld von vermeintlich unvereinbaren Gegensätzen erhält.
User interface of the FABRIC sound generator, written in Max
© 2017 by Karlheinz Essl
Karlheinz Essl: Soundtrack of FABRIC
Live recording (1 Mar 2017, Studio kHz)
Karlheinz Essl: FABRIC - premier
Live performance 2 Mar 2017, Künstlerhaus 1050
Video: Markus Lobner
Karlheinz Essl im Gespräch mit der Historikerin Rosemarie Burgstaller
2 Mar 2017, Künstlerhaus 1050
Video: Markus Lobner
Karlheinz Essl erläutert die Notation von FABRIC
26 Jan 2017, Musikuniversität Wien
Podiumsdiskussion Writing Music mit Iris ter Schiphorst, Johannes Maria Staud,
Johannes Kreidler und Karlheinz Essl; Moderation: Bernhard Günther
Bernhard Altmann (23.12.1888 Przemysl - 2.12.1969 Zürich) war 1914 in die Siebenbrunnengasse 19-21 eingezogen, wo er 1915 mit einem Garnhandel startete. 1919 errichtete er eine Strickwarenfabrik in der Stolberggasse, die wenig später bereits 1000 Menschen Arbeit bot. 1923 wurde der Erweiterungsbau im Hof errichtet. 1926 wurde die Produktion in Moskau aufgenommen, 1932 in Paris. Sofort nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde sein Bruder Fritz Altmann, verehelicht mit Maria, geborene Bloch-Bauer, in Dachau inhaftiert und Bernhard Altmann – der sich bereits in Paris befand – als Lösegeld für seinen Bruder die Fabrik und das gesamte Vermögen abgepresst, einschließlich einer bedeutenden Kunstsammlung mit vielen Gemälden von Albin Egger-Lienz. Ein Depot der Sammlung befand sich im Fabrikgebäude in der Siebenbrunnengasse.
Über Paris und London gelang ihm die Flucht in die USA, wo ihm innerhalb weniger Jahre mit der ersten Kaschmirproduktion auf amerikanischem Boden ein fulminanter Neustart gelang. 1951 wurde ein Drittel der gesamten US-Produktion an Wollwaren aus Kaschmir von Altmann erzeugt. Seine in Kalifornien ansässige Schwägerin Maria Altmann, geborene Bloch-Bauer, besorgte den Vertrieb und eroberte mit den Produkten auch Hollywood.
Bereits 1945 nahm Altmann die Produktion in der restituierten Fabrik in Margareten wieder auf. 1947 konnten schon wieder 500 Arbeiter vollbeschäftigt werden. 1948 formulierte der Entrepreneur klassischen Zuschnitts seine Vision davon, „der Wiener Geschmacksindustrie auf vielen Märkten wieder zu Weltgeltung zu verhelfen“. Wie die Erfolgsstory seiner Produkte zeigt, ist ihm das auch bis zu seinem Tod 1969 gelungen. Im Jahr darauf musste das Unternehmen den Ausgleich anmelden, 1974 wurde die Produktion von der Vorarlberger Ganahl-Gruppe übernommen. Heutige Eigentümerin der Immobilie ist die S IMMO AG.
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Updated: 17 May 2025